Blackout in Italien: Chaos im Kaufhaus 

08.07.2025 Blackout in Italien: Chaos im Kaufhaus – beliebtes
Urlaubsziel gesperrt

In Italien herrscht durch extreme Hitze Ausnahmezustand: Die hohe Energie-
belastung führt zu Stromausfällen. Die Betreiber entwickeln Notfalllösungen.

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Florenz – Extreme Temperaturen haben in Italien zu weitreichenden Stromausfällen
geführt
, die mehrere Städte lahmlegen. Vor allem die beliebten Urlaubsziele Florenz
und Caserta leiden unter den Blackouts, nachdem das Thermometer auf bis zu 40,5
Grad Celsius geklettert ist. Diese Stromunterbrechungen sorgen sowohl bei der
lokalen Bevölkerung als auch bei Urlaubern für Chaos und zwingen bedeutende
Kulturstätten zur Schließung.

Hitzewelle in Italien: Panik und Geschäftsschließungen in Florenz

Am Dienstagnachmittag (1. Juli) erlebte das Zentrum von Florenz einen
großflächigen Stromausfall. In einem großen Einkaufszentrum brach Chaos
aus, nachdem die Rolltreppen unvermittelt zum Stillstand gekommen waren,
wie die Nachrichtenagentur Ansa meldet. „Einige Kunden sind möglicherweise
ohne zu bezahlen hinausgelaufen“, berichtete ein Zeuge der Ereignisse.
Zahlreiche Läden sahen sich gezwungen, ihre Türen zu schließen oder
ausschließlich Barzahlungen zu akzeptieren, nachdem die digitalen
Kassensysteme versagt hatten.

Egli Hysenllari, Betreiber des Festival del Gelato, äußert seine Frustration:
„Wir sind seit 15.30 Uhr ohne Strom. Zu heiß? Aber wir sind im Juli. Im
Sommer, Juli, August ist es heiß“, erklärte er der Agentur. Die Befürchtungen
bezüglich der Haltbarkeit verderblicher Produkte nehmen zu. Maria Grazia,
Inhaberin der Gelateria Barroccino, bangt um ihre Ware: „Hoffentlich kommt
der Strom schnell wieder, sonst schmilzt hier alles.“

Stromausfälle in Italien: UNESCO-Weltkulturerbe betroffen – Touristenattraktion geschlossen

Caserta, das etwa 200 Kilometer südöstlich von Florenz liegt, erlebte ebenfalls
einen umfassenden Blackout. Der weltberühmte Königspalast Reggia di Caserta,
der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, blieb wegen der Stromunterbrechung
für Urlauber unzugänglich, wie Rainews berichtet. Gleichzeitig waren auch das
städtische Rathaus und viele Verwaltungsgebäude im Stadtkern ohne Elektrizität.

Verantwortlich für die Stromunterbrechungen sind die außergewöhnlichen
Temperaturen, die einen dramatischen Anstieg im Stromverbrauch zur Folge
haben. Kühlsysteme arbeiten an ihrer Leistungsgrenze, während die unterirdisch
verlegten Stromleitungen unter der extremen Wärme leiden und überlastet
werden, berichten italienische Nachrichtenquellen einhellig. Der verantwortliche
Netzbetreiber E-Distribuzione bemüht sich nach Angaben von Rainews.it intensiv
um Sofortmaßnahmen.

Brandrisiko steigt durch extreme Hitze in Italien erheblich

Laura Sparavigna, die in Florenz für den Katastrophenschutz zuständige
Stadträtin, schlägt Alarm: „Im Stadtgebiet besteht ein extremes Brandrisiko,
da die meteorologischen und klimatischen Bedingungen sowie die Feuchtigkeit
der Vegetation so beschaffen sind, dass ein Brand mit sehr hoher Feuerinten-
sität und extrem schneller Ausbreitung entstehen kann“, wie Ansa.it berichtet. 
In manchen Regionen in Italien herrscht wegen der Hitze ein Arbeitsverbot.

Die Stromausfälle haben schwerwiegende Konsequenzen für die Tourismus-
branche und die örtliche Wirtschaft. In Florenz, das zu den beliebtesten
Reisezielen Italiens gehört, sind zahlreiche Einzelhändler und Gastronomie-
betriebe nur begrenzt oder überhaupt nicht funktionsfähig. Die Sperrung des
Königspalastes in Caserta führt sowohl zu finanziellen Einbußen als auch zu
Frustration bei unzähligen Besuchern. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen
bergen außerdem Gesundheitsrisiken für Millionen von Menschen.

Bürger sollen Stromverbrauch reduzieren, um weitere Blackouts in
Italien zu vermeiden

Sowohl in Florenz als auch in Caserta suchen Verwaltung und Stromversorger
nach Abhilfe. In Caserta wird laut Rainews.it eine oberirdische Notleitung
installiert, um die defekten Erdkabel zu überbrücken. Die Florentiner Bevölker-
ung wird dazu angehalten, ihren Stromverbrauch zu reduzieren, um zusätzliche
Blackouts zu verhindern.

Auch in Deutschland:

04.07.2025: Häufung von Stromausfällen: Was die Ursache sein könnte -
und wie man sich wappnet 
https://www.tagesschau.de/inland/regional/badenwuerttemberg/swr-haeufung-von-stromausfaellen-was-die-ursache-sein-koennte-und-wie-man-sich-wappnet-100.html 

Stromausfälle haben in den vergangenen Tagen Menschen im Kreis Rastatt und
in Baden-Baden überrascht. Kann extreme Hitze damit zu tun haben? Die SWR-
Energie-Expertin ordnet ein.
Einige Stunden lang im Dunkeln: In den vergangegen Tagen war der Strom mancherorts im Kreis Rastatt und in Baden-Baden einige Stunden lang weg.
Dabei war ziemlich auffällig, dass es überall sehr heiß war. Viele fragen sich deshalb,
ob die extreme Hitze etwas mit den Stromausfällen zu tun hat.

02.07.2025: Defekte Kabel und ein beschädigter Transformator 
Mehrere Stromausfälle in RLP: Ist die Hitze schuld?

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/stromausfaelle-kabel-netz-rlp-hitze-temperaturen-100.html 

Hitzewelle in Rheinland-Pfalz, und die Stromausfälle häufen sich: zum
Beispiel am Dienstag in Speyer, in der Westpfalz und auch im Kreis Bad 
Kreuznach. Gibt es einen Zusammenhang?

In Sprendlingen, Badenheim und St. Johann im Kreis Mainz-Bingen ging für die
Menschen am Dienstagabend gegen 18 Uhr nichts mehr. Laut Polizei war etwa
für 6.000 Anwohner teilweise drei Stunden lang der Strom weg.
Besonders heikel war der Stromausfall demnach für fünf Menschen, die Beatmungs-
geräte brauchen. Wie die Polizei mitteilte, konnten sie aber durch den Rettungs-
dienst
versorgt werden, ihnen ist nichts passiert. Eine weitere Person blieb den Angaben zufolge während des Stromausfalls in einem Aufzug stecken, konnte
aber von der
Feuerwehr befreit werden.