Blackout in Spanien - Die Ursache
29.04.2025: Interview mit Fritz Vahrenholt
Blackout in Spanien - Steht Deutschland vor der gleichen Gefahr?
Ein massiver Stromausfall hat in Spanien und Portugal über 60 Millionen
Menschen betroffen – das gesamte Netz auf der iberischen Halbinsel
kollabierte. Was ist passiert? Und was bedeutet das für Deutschland?
https://www.youtube.com/watch?v=bR9OgczOtLw
In der Spezialausgabe von Tichys Einblick spricht Maximilian Tichy mit
dem Energieexperten und ehemaligen Hamburger Umweltsenator Fritz
Vahrenholt über die Hintergründe dieses dramatischen Vorfalls. Sie
analysieren, warum selbst ein sonniger Tag zu einem totalen Blackout
führen kann, welche technischen Schwächen das System der erneuer-
baren Energien offenbart – und weshalb sogenannte Schwarzstartfähigkeit
aller Kraftwerke entscheidend für die Versorgungssicherheit ist.
Umdenken in der Energiepolitik ist notwendig
https://www.nebelspalter.ch/themen/2025/05/umdenken-in-der-energiepolitik
Die Fakten:
Um die Mittagszeit des 28. April erlebten Spanien und Portugal ihren Schock-
moment: Plötzlich fiel in beiden Ländern grossflächig der Strom aus, das
Horrorszenario des «Blackout» war Tatsache geworden.
Warum das wichtig ist: Der Blackout war wesentlich darauf zurückzuführen,
dass um diese Tageszeit, bei schönstem Wetter, zu viel Strom im Netz war –
vor allem aus PV-Anlagen – die Nachfrage wurde deutlich überschritten.
Da sich diese Photovoltaikanlagen nicht regeln lassen, kam es zu Notab-
schaltungen und schließlich zum Blackout. Der Vorfall ist ein Zeichen dafür,
dass der grenzenlose Ausbau der so genannt neuen erneuerbaren Energien
hoch riskant ist. Die Stromversorgung kann und darf nicht auf Flatterstrom
aus PV- und Windanlagen basieren. In der Energiepolitik drängt sich ein
Umdenken auf.
Der Blackout in Spanien wirft die Frage auf:
Ob ein immer wieder auftretendes Überangebot der Solarstromerzeugung
unsere Stromnetze destabilisiert? Was ist nun zu tun? Was sind die Lehren,
die Deutschland aus diesem Ereignis ziehen sollte? Eine Einordnung dazu:
https://apollo-news.net/vorboten-des-blackout-spanien-als-letzte-warnung/?v=2&s=09
Vahrenholt warnt eindringlich: Auch Deutschland steht am Rande eines
Energieproblems. Der unkontrollierte Ausbau von Photovoltaikanlagen,
fehlende Abschaltmöglichkeiten und eine ideologiegetriebene Energiepolitik
könnten auch hierzulande zu einem ähnlichen Zusammenbruch führen.
Besonders im Sommer drohen gefährliche Netzüberlastungen – und das
trotz Milliardenkosten für die Entsorgung überschüssigen Stroms ins Ausland.
Das Gespräch liefert fundierte Einblicke in Risiken der aktuellen Energiepolitik,
zeigt konkrete Schwachstellen auf und fragt: Ist das alles noch verantwortbar?
Und wer trägt die Verantwortung, wenn der Ernstfall eintritt? Ein hochaktuelles
Interview, das jeder sehen sollte, der sich für Energie, Politik und Versorgungs-
sicherheit interessiert.
Ursachen vom Blackout Iberische Halbinsel 28-4-2025
https://www.rj2et.de/stromausfallspanien28-4-2025
Das Blackout-Ereignis hatte sich im Netz angekündigt:
Der Blackout auf der Iberischen Halbinsel trat nicht plötzlich ein, sondern kündigte
sich mindestens 15 Minuten vorher an.
Was war passiert:
Am 28.4.2025 kam es gegen 10:33 UTC (12:33 MESZ) zu einem Blackout auf der
Iberischen Halbinsel. Fest steht, dass dieser durch eine unkontrollierbare Kaskade
von Netzschutzabschaltungen verursacht wurde.
Auslöser war ein plötzlicher Einbruch der Stromerzeugung in Spanien um etwa
15 GW. Um dieses plötzliche Defizit auszugleichen, musste Spanien massiv Strom
aus dem europäischen Verbundnetz importieren. Dieser hohe Importbedarf kehrte
die bisherigen Stromflüsse um – statt zu exportieren, zog Spanien nun große
Leistungsmengen über die Verbindungsleitungen aus Richtung Frankreich. Das
hatte zwei unmittelbare Folgen:
1. Die Netzfrequenz im gesamten europäischen Verbundnetz sank spürbar ab.
2. Die Leitungen zwischen Spanien und Frankreich wurden durch den hohen
Stromfluss überlastet und vom Netzschutz automatisch notgetrennt.
Technisch gesehen erreichte das System einen kritischen Punkt (Kipppunkt),
der zum Selbstschutz die Notabschaltung zur Folge hatte.
Störungsablauf (spanische Sicht):
Während sich das europäische Verbundnetz stabilisierte, konnte auf der Iberischen
Halbinsel die plötzlich benötigte fehlende Leistung nach der Netzschutzabschaltung
der Verbindungsleitungen nicht mehr über Frankreich importiert werden.
Die Erzeugungsanlagen in Portugal, die dem spanischen Netz angeschlossenen
sind, konnten die benötigte Leistung ebenfalls nicht liefern. Auch die möglicherweise
noch bestehende Verbindungsleitung nach Marokko im Süden Spaniens konnte das
entstandene Leistungsdefizit nicht ausgleichen; sie wurde wahrscheinlich ebenfalls
zeitgleich durch eine Netzschutzabschaltung vom spanischen Stromnetz getrennt.
Aus ähnlichen Gründen wurde wohl auch die HGÜ-Verbindung (Hochspannungs-
Gleichstrom-Übertragung) zu den Balearen getrennt. Dies hatte jedoch zur Folge,
dass die Balearen ihrerseits in einen stabilen Inselnetzbetrieb übergehen konnten.
Dort wurde die Störung möglicherweise zwar bemerkt, aber es gab keine Versor-
gungsunterbrechung.
Unterfrequenzabwurf auf der Iberischen Halbinsel
Die Netzfrequenz auf der nun isolierten Iberischen Halbinsel sank unter 48 Hz ab,
was in praktisch allen Umspannwerken und Netzverteilern in Portugal und Spanien
zu großflächigen Unterfrequenzabschaltungen und somit zum flächendeckenden
Stromabschaltung auf der Iberischen Halbinsel führte.
Warum der Blackout in Spanien deutsche Stromexperten schwitzen ließ
Ein massiver Blackout traf Millionen Menschen auf der Iberischen Halbinsel.
Inzwischen fließt der Strom weitgehend wieder. Doch so ein flächendeckender
Ausfall hätte gar nicht passieren dürfen.
https://www.wiwo.de/politik/europa/stromausfall-in-spanien-und-portugal-warum-der-blackout-deutsche-stromnetzexperten-beunruhigte/100124620.html?utm_medium=sh&utm_campaign=teilen&utm_source=email&utm_term=web
„In der Bevölkerung wird unterschätzt, wie anfällig unser Stromsystem ist“
Ein flächendeckender Stromausfall wie in Spanien sei in Deutschland unwahr-
scheinlich, sagen Experten. Doch auch im Stromnetz hierzulande gibt es Risiken.
https://www.wiwo.de/unternehmen/energie/stromausfall-in-deutschland-in-der-bevoelkerung-wird-unterschaetzt-wie-anfaellig-unser-stromsystem-ist/100124788.html?utm_medium=sh&utm_campaign=teilen&utm_source=email&utm_term=web
Realitätsverlust: MDR-Expertenwissen (Wunschdenken)
"Keine Grundlastkraftwerke für künftige Versorgungssicherheit notwendig" -
Die Realität im Verbundsystem sieht anders aus (Beispiel Blackout Spanien). https://www.mdr.de/wissen/audios/audio-energiesystem-erneuerbare-grundlastkraftwerke100~amp.html
Wäre ein Blackout auch in Deutschland möglich?
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/blackout-deutschland-102.html
Blackout-Szenario in Deutschland: Was wäre ohne Strom?
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/blackout-stromausfall-folgen-deutschland-100.html
Nur „Die Panikmache mit den Blackouts“
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/blackout-110.html
"Deutschland steht vor einem Blackout": Mit diesen Worten wurde vor allem in rechtspopulistischen und verschwörungsideologischen Kreisen zu Winterbeginn
die Angst vor einem großflächigen und langanhaltenden Stromausfall geschürt.
Damit verbunden ist meist eine Kritik an der Energiepolitik und die Behauptung,
Deutschland könne aufgrund des hohen Anteils Erneuerbarer Energien die
‚Stromversorgung nicht mehr zuverlässig gewährleisten.“
„Blackout wegen Strommangels nahezu ausgeschlossen. [??]
Ein solch großflächiger und lang anhaltender Stromausfall hätte gravierende
Folgen für die Gesellschaft und die Wirtschaft. Die Versorgung mit Wasser,
Heizung und Lebensmitteln wäre beeinträchtigt, Krankenhäuser und andere
kritische Infrastrukturen könnten ihre Funktion nicht mehr vollständig erfüllen.
Die Produktion in vielen Unternehmen käme zum Erliegen, und es könnten
erhebliche wirtschaftliche Schäden entstehen. Immer wieder wird behauptet,
dass ein Energiemangel, also zu wenig Stromerzeugung, einen Blackout in
Deutschland verursachen könnte. Doch das ist nahezu ausgeschlossen, sind
sich Experten einig. Die Gründe für Stromausfälle sind grundsätzlich eher in
der Übertragung zu suchen, wenn zum Beispiel wichtige Leitungen ausfallen
beziehungsweise nicht verfügbar sind.“
Welche Experten eigentlich? Präsident der BNetzA Klaus Müller (GRÜNE)?
Sein Lebenslauf: „Klaus Müller, geboren 1971 in Wuppertal, war seit Mai 2014
Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Von 2006 bis 2014
leitete er die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Zuvor war der Volkswirt
in der Politik tätig: von 2000 bis 2005 als Umweltminister in Schleswig-Holstein,
bis 2006 als Mitglied des Schleswig-Holsteinischen Landtags. Von 1998 bis 2000
war Klaus Müller Abgeordneter des Deutschen Bundestages." Vgl. Quelle:
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Allgemeines/DieBundesnetzagentur/Praesidium/start.html
Das (n-1)-Kriterium oder die (n-1)-Sicherheit im Leitungsnetzt beschreibt den
Grundsatz, dass bei dem Ausfall einer Komponente durch Redundanzen der
Ausfall eines Übertragungs-Systems verhindert wird. Das (n-1)-Kriterium bildet
zwar die Grundlage der deutschen Stromnetzplanung und sorgt auch für eine
hohe Übertragungssicherheit, nicht aber für eine hohe Versorgungssicherheit
in der Energieerzeugung.
Versorgungsicherheit wird ausschließlich von physikalischen und technischen
Kriterien bestimmt. Stichworte sind z. B. Waage Erzeugung+Verbrauch, stabile
Grundlast, notwendige Schwungmasse (Sekundenreserve), Speicherkapazität.
Viele große rotierende Generatoren stabilisieren kurzfristig und große Speicher,
die schnell Leistung aufnehmen oder abgeben, gleichen Schwankungen aus.
Ungleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch durch Volatilität, plötzlicher‘
Lastanstieg oder -abfall (z. B. durch Großverbraucher oder bei Netzausfall)
führen zwangsläufig zur Instabilität der Netzfrequenz, bis hin zum Blackout.
Es ist somit technischer Unsinn, dass durch bloße Reserveleitungen (n-1-Regel)
in Deutschland eine Blackout-Situation nahezu unwahrscheinlich sei.
"Nach Blackout in Spanien und Portugal: So sicher sind Deutschlands Stromnetze"
https://www.youtube.com/watch?v=Ai96fFPorTM&t=181s (s. ab min. 3:30)
Der gleiche Unsinn, wie die zurückliegende Behauptung "Stromnetze können
Strom speichern" oder vor Kurzem „Keine Grundlastkraftwerke für künftige
Versorgungssicherheit notwendig“ beim MDR-Expertenwissen.
https://www.mdr.de/wissen/audios/audio-energiesystem-erneuerbare-grundlastkraftwerke100~amp.html
Derart wird die Bevölkerung nur beschwichtigt und hinters Licht geführt, anstatt
sich mit den wirklichen Ursachen (Ideologie, Physik, Kostenfolge deutscher
Energiewende, Speicher, Netzausbau, Strompreise) auseinander zu setzen.
Die Verlautbarungen zeigen, dass nicht nur Politiker weder Willens noch in
der Lage sind Fehlentscheidungen und Fehlentwicklungen einzugestehen,
sondern auch die Medien verlieren zunehmend Objektivität und Kritikalität.