Neue Gaskraftwerke für Deutschland 20 GW Backup für die Energiewende
06.06.2025: Neue Gaskraftwerke für Deutschland - EU-Ärger: Jetzt muss
die neueRegierung ein altes Habeck-Gesetz durchbringen
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Neue Gaskraftwerke mit einer Leistung von 20 Gigawatt als Backup für die
Energiewende – das hatte die neue Wirtschaftsministerin Katherina Reiche
versprochen. Doch von der EU droht Widerstand. Ersatzweise greift Reiche
daher zu einem alten Plan von Vorgänger Robert Habeck.
Es war das letzte große Vorhaben von Ex-Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne),
doch auf den letzten Metern scheiterte das sogenannte Kraftwerkssicherheitsgesetz
(KWSG). Ein kurzer Rückblick: Knapp drei Jahre hatte Habecks Ministerium während
der Ampel-Ära für die Ausarbeitung des Entwurfs benötigt, der unter anderem die
Ausschreibung und den Bau neuer wasserstofffähiger Gaskraftwerke regeln soll.
Die Gaskraftwerke sollen so etwas wie den Notfallschalter für die Energiewende
darstellen: In den seltenen Situationen, in denen es gleichzeitig zu wenig Wind und
Sonne gibt, sollen die Gaskraftwerke anspringen und den fehlenden Strom bereit-
stellen. Außerhalb dieser seltenen Fälle sollen die Kraftwerke aber abgeschaltet
bleiben – was viele Fragen unter anderem zur Finanzierung aufwarf.
Das 20.000-Megawatt-Versprechen
Als der Gesetzesentwurf dann endlich stand, war die Ampel aber schon zerbrochen,
im Bundestag gab es keine Mehrheit mehr. Auch die Union verweigerten ihre Hilfe:
Einerseits sei das Gesetz zu komplex gewesen, andererseits zu wenig ambitioniert.
Denn: Der finale Habeck-Entwurf hatte mit einer Kapazität von 12.500 Megawatt
geplant, die Kraftwerke sollten nach einer gewissen Frist zwingend auf den Betrieb
mit klimaneutralen Wasserstoff umgerüstet werden. Bundeskanzler Friedrich Merz
(CDU) hingegen hatte im Wahlkampf den Bau von 50 neuen Gaskraftwerken versprochen, was ziemlich genau der doppelten Kapazität entsprochen hätte.
Von Wasserstoff war keine Rede mehr.
Auch die neue Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hatte nach Amtsantritt
umgehend den Bau von 20.000 Megawatt Kraftwerks-Kapazität angekündigt. Die
Energiewende müsse einem „Realitätscheck“ unterzogen werden, betonte Reiche
immer wieder. Doch jetzt muss Reiche die ambitionierten Pläne wieder zurück-
fahren – wegen der EU.